Dass die alte Weisheit „wer billig kauft, kauft doppelt“ auch auf Verbrauchsmaterialien für 3D Druck anwendbar ist, sollte niemanden überraschen.
Eine neue 3D-Druck Weisheit besagt aber: „die billigen Filamente werden ständig besser und die guten werden billiger“.
Und so verwundert es wahrscheinlich nicht sonderlich, dass auch ich der Versuchung erlag, mal ein günstiges Angebot wahrzunehmen.
Nun, der Ansatz war vielleicht richtig – der Zeitpunkt wohl eher nicht, denn das billige Filament scheint seinen Weg zu guter Qualität noch nicht beendet zu haben – um es mal unverfänglich auszudrücken.
Das günstige Filament lässt zwei Effekte auftreten: starkes Stringing (Fäden ziehen) und leicht versetzt bzw. unsauber aufeinander liegende Layer.
Während ich mir das Stringing noch mit den Materialeigenschaften erklären kann (und nein, ich habe nicht zu heiß gedruckt – eine Reduzierung der Temperatur führte instant zu einer verstopften Düse), verstehe ich die Systematik der Layerungenauigkeiten überhaupt nicht – denn die Positionierung der Druckdüse müsste eigentlich vom Filament unabhängig sein.
Ähnliche Effekte hatte ich auch schon bei anderen Filamenten mit zu niedrigen Drucktemperaturen aber eine Erhöhung brachte beim günstigen Filament auch nur mehr Stringing und keine Änderung am Layerbild.
Um es konkret zu machen: Wir reden hier über ein PLA Filament von Sienoc für 15 Euro pro kg* (immer rechts im Bild) gegenüber einem PLA von Fillamentum mit 28 Euro pro kg. Das ist nicht billig aber noch lange nicht premium.
Und um es klar zu sagen: Das Budget-Filament lasst sich problemlos verarbeiten. Wer also mit den dargestellten Effekten leben kann, der darf gern Geld sparen.
Ich persönlich bin damit nicht zufrieden.
*Nachtrag: inzwischen kostet das Sienoc Filament 10,-/kg.
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